Wenn dein Workshop-Business anläuft, du dir einen Namen machst und die Anfragen inbound eintrudeln, wirst du schnell merken: du hast es mit unterschiedlicher Zeitplanung zu tun.
Es gibt sowohl ganz akute Anfragen, wo der Termin am liebsten innerhalb weniger Tage stattfinden soll; aber auch Anfragen für die ferne Zukunft. (Never forget wie ich im Herbst 2022 eine Anfrage für „Februar“ bekam, ein Angebot für Februar 2023 schrieb und die Ansprechpartnerin meinte „ne sorry wir meinen Februar 2024!“ 💀)
Sofort, bald oder irgendwann? Das Dringlichkeits-Spektrum verstehen
Ich glaube, das ist ein Spektrum und vielleicht gibt es auch mehr als drei Stufen. Ich will es jetzt aber mal mit einer Dreiteilung probieren:
- ⏰⏰⏰ Jetzt oder nie! Hier geht es um akute Fälle. Das Problem soll *jetzt* gelöst werden und schnelles Handeln ist gefragt.
- ⏰⏰ Demnächst wäre gut. Hier wird das Problem erkannt, aber es besteht kein akuter Handlungsdruck.
- ⏰ Planungssache– irgendwann in der Zukunft. Diese Anfragen betreffen sowas wie Seminarreihen oder Teamtage, die eh eingeplant sind.
Die Dringlichkeitsstufen am Beispiel einer Coachin für Teamkommunikation
Eine fiktive Coachin, die Teams dabei hilft, besser zu kommunizieren, könnte folgende Anfragen erhalten:
- ⏰⏰⏰ Ein akuter Teamkonflikt legt das Projekt lahm. Das Team muss schnell wieder handlungsfähig gemacht werden.
- ⏰⏰ Es gibt ein Problem, und man will sich (demnächst) darum kümmern. Zum Beispiel merkt man, dass es in der Feedbackkultur hakt und will das angehen. Oder man weiß: Demnächst fusionieren zwei Abteilungen, das lassen wir besser professionell begleiten.
- ⏰ Es ist im Unternehmen Tradition, dass es einen jährlichen Teamtag mit einem Soft-Skill-Workshop gibt. Die zuständige Referentin streckt schonmal die Fühler aus, um das Event für nächstes Jahr zu planen.
Flexibilität ist Trumpf: Angebote für jede Situation
Due kluge Coachin hat für jede dieser Stufen das passende Angebot parat:
- ⏰⏰⏰ Für die Sofort-Hilfe könnte sie einen intensiven Konfliktlösungs-Workshop anbieten.
- ⏰⏰ Für den mittleren Bereich ein Seminar zur Verbesserung der Feedback-Kultur.
- ⏰ Und für den inspirierenden Team-Tag hat sie ein Soft-Skills-Training und Teambuilding-Aktivitäten im Koffer.
Durch diese Diversifikation bleibt sie flexibel und kann auf jede Anfrage reagieren.
Die Vor- und Nachteile jeder Stufe
Jede dieser Dringlichkeitsstufen hat ihre Tücken und Vorteile:
- Akute Fälle: Schnelle Entscheidungen bringen schnelles Geld, vielleicht sogar zu einem höheren Preis wegen der Dringlichkeit. Aber man muss auch in der Lage sein, solche spontanen Sachen in den Terminkalender und Alltag einbauen zu können.
- Mittelfristige Projekte: Hier kann es sein, dass Kunden Angebote vergleichen und verhandeln wollen. Das bedeutet mehr Unsicherheit – aber auch besser kalkulierte Zeitfenster.
- Langfristige Planungen: Schön, wenn man weiß, dass in einem Jahr ein Auftrag wartet! Aber was nützt das bei aktuell schwacher Auftragslage? Und was, wenn sich Preise oder Schwerpunkte bis dahin ändern?
Persönliche Präferenzen erkennen und strategisch nutzen
Ich will nicht sagen, dass eine dieser Dringlichkeitsstufen besser oder schlechter ist als eine andere. Es ist im Endeffekt eine persönliche Präferenz, ob man den Adrenalinkick solcher „Feuerwehr“-Einsätze mag, oder ob man die Planungssicherheit bevorzugt. Und natürlich kommt es auch auf die Branche an, ob „Notfälle“ häufig auftauchen oder nicht.
Deswegen möchte ich euch als kleine Hausaufgabe mitgeben: Denkt mal an eure Branche. Welche Dringlichkeitsstufen gibt es da, und wie könnten sie aussehen? Und: Hättet ihr für alle Szenarien bereits ein Angebot in petto? Ihr wisst ja: wir ziehen uns keine neuen Workshopkonzepte aus der Nase 😉