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Ein Blog über Workshops als Geschäftsmodell. Von Katrin Gildner
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Empfehlungsmatrix: So baust du ein starkes Netzwerk für gegenseitige Empfehlungen auf

Empfehlungen sind im Workshop-Business und bei vielen anderen Angeboten das pure Gold. Doch viele denken beim Marketing sofort an Social Media, SEO oder LinkedIn-Aktivitäten – und übersehen dabei oft, wie mächtig ein gepflegtes Netzwerk mit klassischen Netzwerkpartner:innen sein kann. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du mit der Empfehlungsmatrix gezielt Menschen findest, mit denen du dich gegenseitig weiterempfehlen kannst, sodass du mehr passende Anfragen bekommst und gleichzeitig anderen hilfst.

Inhaltsverzeichnis

Warum sind Empfehlungen so wertvoll?

Viele Workshop-Leiter:innen und Selbstständige glauben, sie müssten ständig auf Social Media posten, SEO-Inhalte erstellen und auf LinkedIn aktiv sein, um sichtbar zu bleiben. Klar, das kann man machen – muss man aber nicht zwingend. Ein gut gepflegtes Netzwerk, in dem man sich gegenseitig empfiehlt, bringt oft viel mehr und vor allem nachhaltiger Kundenanfragen.

Im besten Fall bekommst du von selbst Empfehlungen, weil deine Arbeit überzeugt, du einen guten Ruf hast und deine Spezialisierung bekannt ist. Aber das passiert nicht einfach so – du kannst dieses Netzwerk auch aktiv pflegen und aufbauen. So musst du nicht jede Anfrage selbst annehmen, sondern kannst auch Anfragen weitergeben, die nicht hundertprozentig zu dir passen.

Win-win-win Situation durch Empfehlungen

Win-win-win: Die Vorteile von Weiterempfehlungen

Im Verlauf deiner Workshop-Karriere wirst du Anfragen erhalten, die nicht immer perfekt zu dir passen – sei es wegen Thema, Termin, Honorar oder anderen Gründen. Wenn du dann einfach nur „Nein“ sagst, fühlst du dich vielleicht schlecht. Besser ist es, diese Anfragen an passende Kolleg:innen weiterzugeben. Das schafft eine Win-win-win-Situation:

  • Für die Anfragende Person: Sie bekommt den passenden Workshop oder das passende Angebot.
  • Für die Kollegin oder den Kollegen: Sie erhalten einen Auftrag, den sie sonst nicht bekommen hätten.
  • Für dich: Du kannst „Nein“ sagen, ohne schlechtes Gewissen, und bist frei für die Projekte, die wirklich zu dir passen.

So kannst du dich auf deine Wunschprojekte konzentrieren und baust gleichzeitig ein wertvolles Netzwerk auf.

Netzwerkpartner*innen finden und Empfehlungen austauschen

Die Empfehlungsmatrix: Netzwerkpartner:innen systematisch identifizieren

Um dein Netzwerk gezielt aufzubauen, kannst du dir eine einfache Matrix aufzeichnen. Nimm ein Blatt Papier und teile es in vier Kästchen auf. Die Achsen sind:

  • Ob die Zielgruppe gleich oder ähnlich ist
  • Ob das Thema gleich oder ähnlich ist

So ergeben sich vier Kästchen und 3 Kategorien von Netzwerkpartner:innen:

  1. Gleiches Thema – gleiche Zielgruppe
  2. Gleiches Thema – ähnliche Zielgruppe & ähnliches Thema – gleiche Zielgruppe
  3. Ähnliches Thema – ähnliche Zielgruppe

Diese Kategorien helfen dir zu verstehen, welche Partner:innen besonders gut zum gegenseitigen Weiterempfehlen geeignet sind.

Empfehlungsmatrix mit vier Kategorien

Kategorie 1: Gleiches Thema – gleiche Zielgruppe

Auf den ersten Blick klingt das nach Konkurrenz, aber im Workshop-Business ist das oft anders. Weil die Kapazitäten begrenzt sind, können Kolleg:innen als Mentor:innen oder Sparringspartner:innen gesehen werden. Wenn jemand viele Anfragen hat, aber nicht alle stemmen kann, gibt sie oder er Aufträge gern an andere weiter, die das gleiche Thema bedienen.

So kannst du mit Kolleg:innen in ähnlichen Regionen oder mit anderen Rahmenbedingungen zusammenarbeiten – zum Beispiel, wenn dir eine Reise zu weit ist oder das Honorar nicht passt. Die Konkurrenz wird so zum Kooperationspartner.

Kolleg:innen als Mentor:innen und Netzwerkpartner:innen

Kategorie 2: Gleiches Thema – ähnliche Zielgruppe oder ähnliches Thema – gleiche Zielgruppe

Diese Partner:innen sind ideal zum Weiterempfehlen, weil 1 von 2 Faktoren matcht.

Gleiche Thema, aber andere Kund:innen: Zum Beispiel machst du Social Media für Vereine, während die andere Person Social Media für KMUs oder Selbstständige macht. Wenn du eine Anfrage bekommst, die nicht zu deiner Zielgruppe passt, kannst du sie leicht weiterleiten.

Beispiel gleiche Themen, unterschiedliche Zielgruppen

Oder, andersrum: Diese Partner:innen bedienen eine ähnliche Zielgruppe wie du, aber mit anderen Themen. Wenn du Social Media für Vereine machst, können das zum Beispiel Kolleg:innen sein, die Websites, Pressearbeit oder E-Mail-Marketing für Vereine anbieten. Da gibt es oft Überschneidungen bei den Kund:innen, sodass ihr euch gegenseitig empfehlen könnt.

Kategorie 3: Ähnliches Thema – ähnliche Zielgruppe

Diese Kategorie ist etwas schwieriger, weil sowohl Thema als auch Zielgruppe nur ähnlich sind. Hier ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass ihr euch gezielt weiterempfehlt, da die Kund:innen oft unklar sind, was sie genau brauchen. Trotzdem kann es vorkommen, dass jemand aus deinem erweiterten Netzwerk eine Empfehlung bekommt.

Wie findest du die richtigen Netzwerkpartner:innen?

Hast du deine Matrix ausgefüllt und die Kategorien identifiziert, kannst du gezielt aktiv werden:

  • Beobachte dein Umfeld und soziale Netzwerke wie LinkedIn oder Instagram, um passende Personen zu entdecken.
  • Durchforste Konferenzprogramme oder Fortbildungsangebote nach Menschen mit passenden Profilen.
  • Richte Google Alerts für relevante Themen ein, um Neuigkeiten und Veranstaltungen in deinem Bereich zu verfolgen.
  • Erzähle Freund:innen und Bekannten, dass du auf der Suche nach Netzwerkpartner:innen bist – so kannst du dein Netzwerk über Bande erweitern.

Je mehr du dich mit deinen idealen Partner:innen beschäftigst, desto mehr wirst du sie im Alltag wahrnehmen und gezielt ansprechen können.

Google Alerts und Recherche als Tools fürs Netzwerken

Warum gerade fortgeschrittene Selbstständige Empfehlungen schätzen

Gerade Selbstständige, die schon länger im Geschäft sind, wissen genau, was sie wollen und was nicht. Sie bekommen viele Anfragen und können nicht alles selbst bearbeiten. Deshalb sind sie oft froh, wenn sie Anfragen an vertrauenswürdige Kolleg:innen weitergeben können, die einen guten Ruf haben und zu ihren Qualitätsansprüchen passen.

So entsteht ein nachhaltiges Empfehlungsnetzwerk, das allen Beteiligten nutzt und ein entspanntes „Nein“ ohne schlechtes Gewissen ermöglicht.

Fortgeschrittene Selbstständige profitieren besonders von Empfehlungsnetzwerken

Fazit: Starte jetzt mit deiner Empfehlungsmatrix

Die Empfehlungsmatrix ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Instrument, um dein Netzwerk strategisch zu entwickeln und mehr passende Empfehlungen zu erhalten. Sie hilft dir, die richtigen Partner:innen zu identifizieren, mit denen du dich gegenseitig unterstützen kannst – sei es durch Weiterempfehlungen, Mentoring oder Kooperationen.

Mein Tipp an dich: Nimm dir ein Blatt Papier, zeichne die Matrix auf, überlege dir, wer deine idealen Netzwerkpartner:innen sind und beginne, aktiv auf sie zuzugehen. Mit etwas Geduld und Engagement entsteht so ein starkes Netzwerk, das dir langfristig Aufträge bringt und dir mehr Freiheit in deiner Workshop-Karriere schenkt.

Viel Erfolg beim Netzwerken und Ausprobieren der Empfehlungsmatrix!

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