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Kein Seminarplan ist auch keine Lösung


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„Einen Seminarplan erstellen – muss das wirklich sein?!“ – für die Teilnehmer:innen in meinem Workshop Accelerator ist es in der Regel das erste Mal, dass sie einen Seminarplan schreiben. Selbst wenn sie davor schon Workshoperfahrung gesammelt haben: mehr als ein grober Ablaufplan oder Notizen in der Powerpoint-Folie waren vorher meistens nicht drin. Aus dem Accelerator geht aber niemand ohne Seminarplan raus 😀 Auch wenn die Aufgabe einschüchternd wirkt – (a) ist das Schreiben des Seminarplans mit der richtigen Anleitung keine Raketenwissenschaft und (b) ist der Seminarplan die Grundsäule eines erfolgreichen Workshop-Businesses und sollte deswegen entsprechend erst genommen werden.

Was ist ein Seminarplan?

Vereinfacht gesagt beinhaltet der Seminarplan Antworten auf die Fragen:

  1. Wer macht was?
  2. Wann?
  3. Womit?
  4. Warum?

Man plant also, wie der Workshop ablaufen wird, wann man selber und wann die Teilnehmer:innen (TN) aktiv werden sollen, welche Materialien man dafür braucht, wie viel Zeit einkalkuliert ist und auf welches Lernziel welche Aktivität einzahlt.

Ein Seminarplan hilft, die Zügel in der Hand zu halten

Jetzt denkst du vielleicht: „Aber ich kann doch nicht wirklich steuern, was passiert! Ich kann doch zum Beispiel nicht steuern, wann jemand eine Frage stellt!“

Jain. Du kannst nicht steuern, ob jemand an dieser Stelle im Plan eine Frage stellt oder nicht. Aber du kannst steuern…

Vor allem aber planst du in deinem Seminarplan, wann welche Phase stattfindet: Organisatorisches, Input, Übung oder Kontrolle. Und die Pausen nicht vergessen!

Häufige Fehler in Workshops ohne Seminarplan

Szenario 1: Du bekommst Zeitprobleme

Die Zeitplanung gut einzuschätzen gelingt erst, wenn man schon ein bisschen Workshop-Erfahrung auf dem Buckel hat. Anfänger:innen fürchten in der Regel, dass sie am Ende ihres vorbereiteten Inhalts noch zu viel Zeit übrig haben, dabei ist in einem Großteil der Fälle das Gegenteil viel wahrscheinlicher: Du unterschätzt die benötigte Zeit oder vergisst, Pausen- und Orgazeiten einzuplanen, und dir läuft die Zeit davon. Je feingliedriger dein Seminarplan, desto unwahrscheinlicher wird das.

Szenario 2: Du verfällst in einen Vortragsmodus ohne Übungen und Interaktion

Das passiert vor allem, wenn man nervös ist oder unter dem Impostor-Syndrom leidet: Im Versuch, möglichst viel Mehrwert zu liefern, wechselst du in den Erklärbär-Modus und hälst einen Vortrag über alles, was man über das Thema wissen wollen könnte. Die Tücke: je länger dein Monolog anhält, desto schwieriger ist es anschließend, die TN wieder zur Interaktion zu bringen. Deshalb ist es wichtig, Übungen und interaktive Phasen von Anfang an einzuplanen – und auch, wie du sie gut anmoderierst.

Szenario 3: Du freestylest und aus deinem Workshop wird ein Improtheater

Hey, vielleicht schlummert in dir ja sogar ein Bühnentalent. Das will ich dir gar nicht absprechen. Aber selbst wenn dein improvisierter Workshop die Teilnehmer:innen unterhalten hat ode sie mit neuem Wissen den Seminar- oder Webinarraum verlassen haben – die Wahrscheinlichkeit, dass du mit deinem improvisierten Ablauf die Lernziele getroffen hast, ist gering. Und das wiederum schmälert deine Chancen auf nachhaltige Zufriedenheit der TN und Folgeaufträge.

Apropos Folgeaufträge…

Ein Seminarplan macht jeden folgenden Workshop leichter

Die Zeit (und Energie), die du in einen Seminarplan investierst, lohnt sich mit jedem darauffolgenden Termin.

Also: Ich kann es verstehen, wenn man ein bisschen Bammel davor hat, den ersten eigenen Seminarplan zu schreiben. Aber wenn du im Accelerator mitmachst, gehen wir das zusammen Schritt für Schritt durch! Die Teilnehmerin Julia (4. Runde) berichtete im Coaching, dass sie Respekt vor der Aufgabe hatte – für ihren ersten Entwurf aber nur eine halbe Stunde gebraucht hat! Das ist eine halbe Stunde, die den Grundstein für ihr Workshop-Business legt.


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