methodisch flexibel

ein Blog über Workshops als Geschäftsmodell

Gratis-Workshop? Warum ich das nicht empfehlen würde


Beitrag veröffentlicht

in

von

Stellt euch vor, ihr habt eine großartige Idee für einen Workshop. Ihr seid bereit, euer Wissen zu teilen und Menschen zu inspirieren. Doch dann kommt die Frage: Soll ich den Workshop kostenpflichtig oder kostenlos anbieten?

Eine Teilnehmerin aus meinem aktuellen Workshop Accelerator stand genau vor dieser Entscheidung und fragte nach Rat. Ihre Argumente dafür, auf ein Preisschild zu verzichten:

Klingt erstmal logisch, oder? Aber halt! Bevor ihr jetzt alle eure Workshops verschenkt, lasst uns mal Klartext reden.

Marketers ruined the Internet

Das Internet ist voll von Gratis-Angeboten – von YouTube-Videos bis hin zu Podcasts. Dann gibt es noch die sogenannten Null-Euro-Angebote, früher auch als „Freebies“ oder „Lead-Magneten“ bekannt. Diese reichen von Webinaren über E-Books bis hin zu E-Mail-Kursen – alles kostenlos, alles mit einem Haken: Sie sollen die Leute auf die E-Mail-Liste locken und dann zum Kauf animieren.

Ich gebe es zu: Ich finde den Begriff „Null-Euro-Angebot“ furchtbar unangenehm. Und seien wir ehrlich, die meisten onlineaffinen Menschen wissen mittlerweile, dass nach dem Gratis-Häppchen der Verkaufspitch folgt. Das Ergebnis? Viele nehmen diese Angebote nicht ernst, weil sie das Gefühl haben, es sei nur der erste Schritt einer Verkaufsstrategie.

Jetzt könnte man argumentieren, dass ein Workshop auch als Marketinginstrument dienen kann – eine Art Kostprobe deiner Methoden und deines Stils. Das ist auch okay – und funktioniert auch, wenn der Workshop bereits einen Preis hatte.

Also mein wichtigstes Argument gegen Gratis-Workshops: Wenn die Teilnehmer:innen ein Ticket kaufen, nehmen sie den Workshop als richtiges Produkt ernst, und nicht nur als Einstiegspunkt in einen Funnel. Ein Preis signalisiert Wertigkeit und Verbindlichkeit. Wer bezahlt hat, nimmt sich die Zeit für den Termin und macht eher mit.

Welcher Preis ist angemessen für deine Zielgruppe?

Natürlich gibt es Zielgruppen wie Studierende oder junge Menschen, die einfach mit einem sehr kleinen Budget haushalten müssen. Ich habe damals zu Beginn meiner Selbstständigkeit (parallel zum Studium) auch gerne an Gratis-Webinaren und Co teilgenommen. Aaaaber – sind diese Leute wirklich deine Zielgruppe?

Im Beispiel der Accelerator-Teilnehmerin, die die Frage mitgebracht hat, waren die Zielgruppe haupt- oder ambitionierte nebenberufliche Kreative. Bei dieser Zielgruppe sollte zumindest ein kleines Weiterbildungsbudget da sein. Also zögere nicht, einen angemessenen Preis zu fordern.

Meine Zielgruppe hat *echt* kein Geld

Okay, dann musst du kreativ werden. Vielleicht findest du Sponsoren oder Kooperationspartner. Oder du suchst nach anderen Geschäftsmodellen abseits des Online-Business – wie etwa Workshops nicht direkt an die Zielgruppe zu verkaufen, sondern an Universitäten oder durch Stiftungen finanzierte Programme.

Die Moral von der Geschichte: Gib deinem Workshop einen Preis, der seine Qualität widerspiegelt und der den Teilnehmern zeigt: Das hier ist ernst gemeint und kein verkapptes Marketing.

Und falls du noch zögerst und denkst „Ist mein Workshop das Geld überhaupt wert?“, dann ist es an der Zeit, diese Selbstzweifel abzulegen. Du hast etwas Wertvolles zu bieten – also steh dazu!

Und jetzt ran an die Planung – euer Workshop verdient es, gesehen (und bezahlt) zu werden!


Hat dir dieser Beitrag gefallen? Abonniere den Newsletter:

Let’s talk Workshop-Business!

ein Blog & Newsletter über Workshops als Geschäftsmodell

Dies ist ein 14-tägiger Newsletter über das Entwickeln, Vermarkten und Verkaufen von Workshops. Du bist selbstständig und spielst mit dem Gedanken, Workshops in dein Angebotsportfolio aufzunehmen? Hol dir hier Anregungen und erfahre, wann der Workshop Accelerator wieder losgeht.