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Content Marketing für Workshops vs Infoprodukte


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Ich liebe Content Marketing – so sehr, dass ich diese Woche sogar einen neuen Podcast darüber veröffentlicht habe! (Neugierig? Hier stöbern!) Natürlich kann man auch für Workshops Content Marketing einsetzen. Falls du aber aus der Online-Business-Welt kommst, dann musst du hier vielleicht nochmal ein bisschen umdenken… Let me explain:

Content Marketing für (digitale) Produkte

Stell dir vor, du hast ein super Infoprodukt entwickelt. Ein E-Book, einen Online-Kurs, ein Tool – irgendein digitales Produkt halt. Jetzt willst du es natürlich bekannt machen und verkaufen. In der Welt des Content Marketings kommst du dann an einem Punkt, an dem du entscheiden musst: „Okay, bis hierhin gibt’s Infos umsonst und ab hier wird’s kostenpflichtig.“ (Ja, ich weiß, einige schwören darauf, dass man einfach alles kostenlos rausballern sollte, und dass der Preis eines Kurses dafür bezahlt wird, um die Infos gebündelt zu bekommen. Sehe ich nicht unbedingt so.) Du musst also permanent diese Balance finden: Wie viel gebe ich Preis, um Neugierde für mein Produkt zu wecken; aber wo setze ich dann die Grenze?

Ich will einen Workshop, nicht nur die Info

Jetzt kommt der Clou bei Workshops: Es geht den Leuten, die einen Workshop buchen, nicht primär um die nackten Informationen. Vor allem im B2B-Workshop-Bereich. Stattdessen suchen sie nach einem Erlebnis, nach einer interaktiven Veranstaltung. Sie wollen einen Workshop in ihr Weiterbildungsprogramm einbauen oder ihn als Highlight eines Fachtags nutzen. Die Information ist dabei nur ein Teil des Ganzen, nicht der Kern.

Es geht um den Austausch in Echtzeit, die Interaktion und das gemeinsame Arbeiten an Problemen oder Projekten. Es geht darum, einen festen Termin im Kalender zu haben. Es geht um die Referentin, die an das Thema heranführt und bei Fragen ansprechbar ist.

YouTube ist keine Konkurrenz

„Es gibt doch schon so viel kostenlosen Content zu dem Thema im Internet…“

Diese Bedenken hörte ich oft von Workshop-Anfänger:innen. Entweder schon am Anfang ihrer Reise, wenn sie ihr Workshopthema aussuchen sollen. Oder spätestens wenn es ums Marketing geht. Eine Accelerator-Teilnehmerin meinte zu mir: „Ich habe Angst, in der Seminarbeschreibung aufzuzählen, was ich im Workshop mache. Die können das dann ja einfach googlen und brauchen mich nicht mehr!“

Ich verstehe das, aber ich muss nochmal deutlich machen: YouTube ist keine Konkurrenz. Google ist keine Konkurrenz. Ein Buch ist keine Konkurrenz. Die Leute buchen den Workshop, weil sie einen Workshop wollen – nicht weil sie die Infos wollen.

Content Marketing für Workshops

Okay, welche Rolle spielt denn nun Content Marketing für Workshops?!

Im ersten Schritt sorgt Content erstmal für deine Sichtbarkeit zu dem Thema. Indem du über die Themen, die du in deinen Seminaren und Vorträgen behandelst, bloggst/vloggst/podcastest, zeigst du öffentlich deine Expertise und Verbindung mit dem Thema.

Bei B2B-Workshops werden die Ansprechpartner:innen, die mit der Suche nach einer Referentin beauftragt sind, so leichter auf dich stoßen.

Bei Workshops, die du an Endverbraucher verkaufst, gibt es zwei Szenarien: (a) sie konsumieren keinen Content (weil sie, siehe oben, ja das Thema von einer Live-Person und nicht nur einem Random Dude aus einem fünf Jahre alten YouTube-Video erklärt bekommen wollen….) – dann bringt dir der Content nichts. Oder (b) sie nutzen den Content um zu recherchieren und sich ein Bild von dir zu machen. Auch dann unterstützt dein Content wieder dein Standing.

„Können Sie bitte genau das gleiche aus Ihrem Podcast bei uns erzählen…?“

Es kommt regelmäßig vor, dass ich Anfragen für Vorträge und Workshops bekomme, bei denen sich die Anfragenden explizit auf meinen Content beziehen. „Das, was Sie da in der Folge über XY erzählt haben, war sehr eingängig – können Sie das als Webinar mit unseren Verbandsmitgliedern wiederholen?“ Wenn ich viel guten Content „verschenke“, können dieAnfragenden sehen: Wie tickt sie? Welche Tipps hat sie auf Lager? Ist sie sympathisch und wirkt kompetent? Das erhöht meine Chancen enorm, weil die Anfragenden schon wissen, was sie erwartet! (Vor allem, wenn meine Konkurrent:innen einfach nur ein „Workshops auf Anfrage“ auf ihrer Website stehen haben. That’s not gonna cut it, honey.)

Wie gesagt, es geht *nicht* um die Information. Wenn das der Fall wäre, dann hätte mein Ansprechpartner einfach den Link zum Podcast an seine Kolleg:innen weitergeleitet und that’s it. Ich hätte das nichtmal mitbekommen. Er wollte aber mich als Referentin für dieses Webinar. Dafür ist es überhaupt nicht schlimm, dass ich den Inhalt schon im Netz „verraten“ habe. Eine weitere Dimension: Diesen Inhalt kann ich als Grundlage nehmen und für die jeweilige Organisation personalisieren. Also sprich, diese Infos auf ihre Bedürfnisse zuschneiden, lebendig präsentieren, Beispiele einbauen oder den TN direkt bei der Anwendung helfen.

Halte nichts zurück!

Wenn wir wieder auf das Marketing für Infoprodukte gucken: Da müssen wir permanent abwägen, was wir „verraten“ und was hinter der Paywall bleibt. Diese Überlegungen sind im Workshop-Marketing hinfällig.

Für alle Content-Begeisterten unter euch bedeutet das: Ihr könnt beim Content Marketing für eure Workshops richtig Gas geben und müsst euch nicht zurückhalten. Kein Kopfzerbrechen, keine Zweifel – postet über das, was euch bewegt und wofür ihr stehen wollt!

Und noch ein Profi-Tipp: Überleg mal, was eine potenzielle Auftraggeber:in über dich wissen sollte. Hast du eine Zielgruppe, mit der du besonders gut arbeitest? Bist du Fan der X-Methode und findest die Z-Methode total overrated? Hast du prägende Erfahrungen bei einem bestimmten Auftrag, Job oder Engagement gemacht? All das sind super Blogposts, um das richtige Bild von dir als Referent:in zu zeichnen.

Viel Spaß beim Content Marketing!

(Und für den Fall, dass du Content Marketing total blöd findest: Keine Ahnung, warum du so weit gelesen hast 😀 Aber lass mich dich beruhigen: Du kannst ein Workshop-Business auch mit ganz anderen Marketingmethoden anstupsen.)


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